"Es ist schwierig zu verzeihen - aber es geht!"
Der Konflikt zwischen Hutu und Tutsi führte nicht nur 1994 in Ruanda zum Völkermord, auch in Burundi kostete er 250.000 Menschen das Leben. Bis heute ist das Land von Bürgerkrieg, Armut und Gewalt gezeichnet, rund 1,3 Millionen Menschen wurden vertrieben oder befinden sich auf der Flucht. Das Land ist geprägt von gegenseitigem Misstrauen, unterschiedliche gesellschaftliche Gruppen sind nach wie vor verfeindet, leiden viele Menschen an schweren Traumatisierungen und die Wirtschaft liegt am Boden.
Für einen nachhaltigen Wiederaufbau des Landes ist wirtschaftliche Erholung darum nicht genügend, es bedarf grundlegender Versöhnungsarbeit, um sozialen Zusammenhalt und wirtschaftliche Prosperität zu erreichen. Hier setzen die Hilfsprojekte der Quäker an. Die QHS-Gründungsorganisation American Friends Service Comittee (AFSC) arbeitet mit Unterstützung der Quäker-Hilfe Stiftung und unterschiedlichen lokalen Akteuren am Aufbau und an der Stärkung zivilgesellschaftlicher Strukturen. Im Zentrum stehen dabei stets Aussöhnungsprogramme und Traumabewältigung.
Videodokumentation des AFSC: „Life after conflict in Burundi“
Weitere Informationen:
Beispiele aus der Praxis
„Wir können unsere Kinder jetzt ernähren und zur Schule schicken", sagt Consile Ciza. „Doch es gibt noch so viel Armut und Hunger in unserem Land. Betet für uns und helft uns, damit wir eine bessere Zukunft für uns und unsere Kinder schaffen können!"
„Es ist schwierig zu verzeihen, aber es geht.“
Auch Joseph Manirakiza hat Schreckliches erlebt: Er verlor während des Krieges seine Frau und drei Kinder und nahm nicht nur darum die Einladung der Quäker gerne an, an einem Versöhnungsprojekt teilzunehmen. Doch gleich das erste Treffen war ein Schock - denn „einer der Teilnehmer war der Soldat, der meine Familie ermordet hatte! Irgendwie schaffte ich es, ihm immer aus dem Weg zu gehen und den Kurs zu beenden."
Schließlich trafen sich die beiden zu einem Gespräch: „Er gab all das Schreckliche zu und bat mich weinend um Verzeihung. Auch wenn es für mich sehr schwierig war - ich habe ihm vergeben können! Ich hätte das am Anfang nie für möglich gehalten, aber heute bestellen wir sogar unsere Felder gemeinsam. Dieser Mann ist ein Freund geworden."
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